Pressemitteilungen des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit

Borderstep Impact Guide: Wirkung von Gründungsförderung steigern (PM 9/2021)

Handreichung für ein Wirkungsmanagement von Gründungsförderprogrammen erschienen

  • 13.10.2021



Borderstep Pressemitteilung, 13. Oktober 2021


Borderstep Impact Guide: Wirkung von Gründungsförderung steigern


Handreichung für ein Wirkungsmanagement von Gründungsförderprogrammen erschienen

Obwohl Millionen an Fördergeldern in die Gründungsförderung fließen, wird ihre langfristige Wirkung bislang kaum analysiert. Über die ökonomischen Effekte ist wenig bekannt und ob die geförderten Gründungsteams und jungen Unternehmen auch zum Klimaschutz oder anderen gesellschaftlichen Zielsetzungen beitragen, ist bislang nicht Gegenstand der Evaluation von Gründungsförderprogrammen. Politik und Programmverantwortlichen fehlt es an belastbaren Fakten.

Messung und Bewertung von gesellschaftlichem Impact

Wie lässt sich ein Förderprogramm wirkungsorientiert ausrichten? Welche Methoden und Konzepte eignen sich zur Messung und Bewertung der Wirkung – auf die geförderten Start-ups, als auch auf Märkte, Gesellschaft und Umwelt? Dafür entwickelte das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit den IMPACT Guide „Von der Evaluation zum Impact-Management von Gründungsförderprogrammen“.

Jetzt kostenfrei nutzen

Die Broschüre kann auf Deutsch und auf Englisch kostenfrei heruntergeladen werden.

Der IMPACT Guide ist ein Ergebnis aus dem Vorhaben „IMPACT nachhaltigkeitsorientierter Gründungsförderung“. Es wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und inhaltlich unterstützt. Das Projekt entwickelte innovative Ansätze, um die ökonomische, ökologische und soziale Wirkung von Gründungsförderprogrammen zu erfassen und optimal zu steuern.


Hintergrund

„Welchen Beitrag wollen wir mit unserem Förderprogramm zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten?“ Diese Frage der Wirkung wird in der Gründungsförderung noch zu wenig gestellt. Dabei bietet die Ausrichtung an gesellschaftlichen Zielen die Chance, eine nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft aktiv voranzutreiben. Der IMPACT Guide zeigt auf, wie Förderprogramme passende Wirkungsziele entwickeln und anschließend deren Erreichung überprüfen können. So kann der Beitrag des Programms zu ökonomischer, ökologischer und sozialer Wirkung verstanden und maximiert werden.

Mit Gründungsförderung auf die Gesellschaft wirken

Wie kann die Wirkung, die ein Förderprogramm mit seinen Leistungen auf geförderte Start-ups hat, ermittelt werden? Wie lässt sich der Beitrag eines Programms zu positiven Veränderungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bewerten? Und wie kann die Wirkung maximiert werden?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich der jetzt veröffentlichte IMPACT Guide „Von der Evaluation zum Impact-Management von Gründungsförderprogrammen“. Er richtet sich an Gründungsförderakteure, Programmverantwortliche und die Begleitforschung. Die Broschüre liefert Impulse, Orientierungen und Lösungsansätze, wie die Wirkung von Gründungsförderprogrammen bewertet und gesteuert werden kann. Ziel ist dazu beizutragen, dass das Wirkungsmanagement von Start-up-Förderprogrammen sich als Standardpraxis etabliert.  

„Vor dem Hintergrund der großen Zukunftsherausforderungen, den sogenannten Grand Challenges, müssen Start-up-Unterstützung und Start-up-Finanzierung auf Wirkung setzen“, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Leiter des Borderstep Instituts und Autor des IMPACT Guides. „Im Unterschied zur Innovationsförderung, die bereits stark an gesellschaftlichen Zielen und Missionen ausgerichtet ist, ist dies im Bereich Gründungsförderung bislang nicht der Fall. Der Anspruch muss sein, das Innovations- und Wirkungspotential der geförderten Start-ups in gesamtgesellschaftliche Wirkung umzuwandeln und dies auch nachzuweisen.“

Alexandra Widrat, Co-Autorin der Handreichung, ergänzt: „Unser IMPACT Guide liefert Impulse, um Wirkungsmanagement-Praktiken Schritt für Schritt in das eigene Förderprogramm zu integrieren.“

Bessere Förderung durch Wirkungsorientierung

Der IMPACT Guide zeigt, wie ein Wirkungsmanagement von Gründungsförderprogrammen aufgebaut und stetig weiterentwickelt werden kann. Er beantwortet u.a. folgende Fragen:

  • Was ist der Nutzen einer Wirkungsorientierung für Fördermittelgeber und Programmverantwortliche?
  • Wie entfaltet sich Wirkung in Gründungsförderprogrammen?
  • Wie lässt sich Wirkung konkret planen und analysieren? Wie können die Ergebnisse der Wirkungsanalyse für Verbesserungen herangezogen werden?
  • Welche Vorteile bringt ein Wirkungsmanagement? Was ist der Unterschied zwischen Programmevaluation und Wirkungsbewertung?

„Anhand der im IMPACT Guide gelieferten Konzepte und methodischen Ansätze lässt sich das große Thema Wirkungsmanagement von Start-up-Förderprogrammen in kleine Einheiten unterteilen und strukturiert angehen“, erläutert Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Professorin für Betriebswirtschaftlehre/Entrepreneurship an der Berliner Hochschule für Technik (ehemals Beuth). Sie ist Borderstep Research Fellow und Co-Autorin des IMPACT Guides. „Ausführliche Hintergrundinformationen ergänzen die Methoden inhaltlich. Die Anwendung ermöglicht Förderakteuren sowohl generalisierbare Erkenntnisse auf Förderprogrammebene, als auch Einzelfallbetrachtungen.“

Handfeste Konzepte und methodische Ansätze

Sich dem Thema Wirkungsorientierung anzunehmen und das eigene Gründungsförderprogramm auf seine Wirkung hin zu messen und zu bewerten benötigt Motivation, Überzeugung und Experimentierfreude. Der IMPACT Guide möchte eine Anregung sein und dazu beitragen, mehr Vertrauen in die Umsetzbarkeit des Wirkungsmanagements zu schaffen.

Der Borderstep Impact Guide kann kostenfrei heruntergeladen werden. Bild- und Textmaterial für die Berichterstattung steht auf unserer Medienseite (Link) bereit. (Zugangscode: impactguide21)

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Borderstep IMPACT Guide

Der IMPACT Guide liefert Gründungsförderakteuren, Programmverantwortlichen und Begleitforschung Impulse, Orientierungen und Lösungsansätze, um die Wirkung von Gründungsförderprogrammen zu bewerten und zu steuern. more-imageMehr


Projekt IMPACT

Praxistool

Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „IMPACT nachhaltigkeitsorientierter Gründungsförderung“ entwickelte ein Modell und methodisches Rahmenwerk für eine wissenschaftlich belastbare, evidenz-basierte Erfassung, Bewertung und Steuerung von Gründungsförderprogrammen auf ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Zielgrößen. more-imageMehr

Das Praxistool zur DIN SPEC 90051-1 bietet seinen Nutzergruppen einen Bewertungsrahmen für die strukturierte Identifikation und Bewertung der heutigen und zukünftigen Nachhaltigkeitswirkungen von Start-ups. Es steht kostenfrei zur Verfügung. more-imageMehr


Borderstep Institut

DBU

Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt  (DBU) ist eine der größten Stiftungen in Europa. Sie fördert innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben zum Schutz der Umwelt. Geförderte Projekte sollen nachhaltige Effekte in der Praxis erzielen, Impulse geben und eine Multiplikatorwirkung entfalten. more-imageMehr


Kontakt

Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin 

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Clayallee 323
14169 Berlin

Tel.: +49 30 30 306 45 1008
E-Mail: schoenfelder@borderstep.de


 

 

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ImpactNexus: Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor (PM 8/2021)

Borderstep Spin-Off entwickelt SaaS-Lösungen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups

  • 31.08.2021



Borderstep Pressemitteilung, 31. August 2021


Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor


© Jannic Horne – ImpactNexus

Borderstep Spin-Off ImpactNexus entwickelt SaaS-Lösungen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups

Das 15. Jahr seines Bestehens feiert das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit mit seiner ersten Ausgründung: Das Start-up ImpactNexus definiert Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor und macht Wirkung messbar.

Das Spin-Off des Borderstep Instituts entwickelt SaaS-Lösungen zur Bewertung, zum Management und Reporting der Nachhaltigkeitswirkungen und Nachhaltigkeitsrisiken (ESG) von Start-ups, deren Investoren und Partner.

Die Bewertungs- und Messansätze basieren dabei auf aktuellen Forschungsergebnissen und internationalen Best Practices. Dazu gehört auch die unter der Führung von Borderstep entwickelte DIN SPEC 90051-1, der DIN-Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups.


Hintergrund


In diesem Jahr wird das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit 15 Jahre alt. Welche wirtschaftlichen Chancen stecken im Klimawandel? Welche Faktoren bestimmen Erfolg und Scheitern von nachhaltigen Innovationen? Wie profitiert die Wohnungswirtschaft von intelligenten Technologien? Die unabhängige und gemeinnützige Forschungseinrichtung sucht Antworten auf Fragen wie diese.

Zielorientierte Transformationspolitik

Die Zukunft vorauszudenken und fundiertes Nachhaltigkeitswissen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu liefern, ist fester Bestandteil der Borderstep-Mission. So konzentrierten sich die anwendungsorientierten Forschungsprojekte des Instituts schon bei seiner Gründung auf Themen wie „Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, was vor 15 Jahren in der öffentlichen Debatte kaum auftauchte.

Welche Rolle spielen Rechenzentren beim Energieverbrauch? Wie kann die Digitalisierung der Erreichung von Klimazielen dienen? Wie sieht die nachhaltige Innovationslandschaft in Deutschland aus? Borderstep unterstützt mit der kontinuierlichen Erhebung von Daten rund um das Thema Energie, IKT, Innovation und Gründungen eine nachhaltigkeitsorientierte Transformationspolitik. Das Institut versteht sich dabei als Wissenschaftspionier des Wandels.

Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts:

„Im Mittelpunkt steht bei uns die Suche nach Konzepten, die wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit verbinden, zum Beispiel mit Klimaschutz oder mit der Sicherung natürlicher Ressourcen. Borderstep liefert Wissensgrundlagen und Methoden, mit denen z.B. Gründerinnen und Investoren Nachhaltigkeit zum wirtschaftlichen Erfolgsfaktor machen können.“

Zunehmender Bedarf an Verständnis der Nachhaltigkeitsbeiträge von Start-ups

Prof. Dr. Klaus Fichter steht der EXIST-geförderten Ausgründung weiter als Berater zur Seite, die aktuell den Inkubationsprozess des Centre for Entrepreneurship der TU Berlin durchläuft. Klaus Fichter konstatiert einen zunehmenden Bedarf zur verlässlichen Messung und Bewertung der Nachhaltigkeitsbeiträge von Start-ups, der sogenannten „Impacts“.

Allerdings ist die Bewertung des Nachhaltigkeitsbeitrags von Start-ups eine anspruchsvolle Aufgabe, durch ihre begrenzte historische Erfolgsbilanz, volatile Geschäftsmodelle und begrenzte Ressourcen. Die Borderstep-Ausgründung begegnet diesen Herausforderungen mit digitalen Lösungen, ganz im Sinne des langjährigen Fokus des Instituts auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.   

Digitale Lösungen zur Bewertung von Start-ups

Dr. Jannic Horne, Research Fellow des Borderstep Instituts, leitet die Neugründung als CEO und bringt seine forscherische Expertise im Bereich Wirkungsmessung für Start-ups in das Unternehmen ein. In der engen Verzahnung von ImpactNexus mit der Welt der Wissenschaft sieht der ehemalige Unternehmensberater viele Vorteile.

Dr. Jannic Horne, CEO ImpactNexus:

„Die Wissenschaft liefert uns zahlreiche Erkenntnisse zu den sozialen und ökologischen Chancen und Risiken wirtschaftlichen Handelns. Leider gelingt es häufig nicht, diese Erkenntnisse für Unternehmen nutzbar zu machen. Digitale Lösungen bieten die einmalige Chance, diese Erkenntnisse für Start-ups, Investoren und deren Partner leichter zugänglich zu machen.“

ImpactNexus bietet dabei skalierbare Lösungen zur Bewertung, zum Management und Reporting der sozialen und ökologischen Potentiale und Risiken von Start-ups an. Dies hilft Start-ups, Investoren, Akzeleratoren, Inkubatoren und Förderprogrammen Nachhaltigkeitsrisiken zu vermeiden und die positiven Wirkungen für Menschen und Umwelt zu maximieren.

Die Bewertungs- und Messansätze basieren dabei auf der neuesten akademischen Forschung und internationalen Best Practices wie dem Impact Management Projekt, IRIS+ oder der DIN SPEC 90051-1. Diese deutsche ISO-Spezifikation wurde von Borderstep und dem Team von ImpactNexus mitentwickelt.

Maßgeschneiderte Unterstützung steigert Nachhaltigkeitswirkung von Start-ups

Wie lassen sich Technologien nutzen, um das Nachhaltigkeitspotenzial neuer Unternehmen zu bewerten? Dieses gemeinsame Interesse brachte das Gründungsteam zusammen. Unter dem Dach des Borderstep Instituts legte die Arbeitsgruppe die Grundlagen für ImpactNexus – mit einer intensiven Customer-Discovery-Phase, der Entwicklung erster digitaler Prototypen und der Akquise von Fördermitteln. 

Durch die Aufnahme in die EXIST-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) konnte ImpactNexus Anfang 2021 als unabhängiges Unternehmen an den Start gehen. Im ständigen Austausch mit Kunden entstand ein erstes anwendbares Produkt, ein Minimal Viable Product, für die Bewertung und Messung der Wirkung von Start-ups. Inzwischen wurde das Angebot erweitert.

ImpactNexus entwickelt auch Lösungen, um Investoren bei der Erfüllung der EU Sustainable Finance Disclosure Regulation zu unterstützen. So entstand ein Verfahren zur Bewertung der ESG (Environmental, Social & Governance) Performance von Start-ups. 

Darüber hinaus arbeitet das Team an KI-gestützten Verfahren, um das Thema Nachhaltigkeit zukünftig noch leichter zugänglich zu machen. So wird derzeit eine Wissensdatenbank zur sozialen und ökologischen Wirkung von Unternehmen aufgebaut, aus der etwa Benchmarks zu CO2, Lieferkettenrisiken und ähnlichen Themen automatisiert ausgelesen werden können.

Borderstep verstärkt ImpactNexus Team

Damit der wachsende Personalbedarf des Spin-Off bald gedeckt werden kann, unterstützt Borderstep ImpactNexus auch personell. Constanze Trautwein, bis August 2021 Researcherin am Borderstep Institut, leitet jetzt die Produktentwicklung bei ImpactNexus. Neben ihrer Industrie- und Start-up-Erfahrung leitete sie die Entwicklung von Europas erster DIN SPEC zur Nachhaltigkeitsbewertung von jungen Unternehmen.

Auch Alexander Schabel, Senior Projektmanager bei Borderstep, wird zum Jahresende operativ bei ImpactNexus einsteigen, um sich um Vertrieb und Marketing zu kümmern. Als Gründer eines eigenen Start-ups bringt er langjährige Expertise im Start-up-Ökosystem (u.a. Plattform StartGreen sowie Organisation des StartGreen Awards des Borderstep Instituts) sowie praktische Erfahrung als Start-up-Gutachter mit.


Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH

ImpactNexus GmbH

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

ImpactNexus bietet SaaS-Lösungen zur Bewertung, zum Management und Reporting der sozialen und ökologischen Potentiale und Risiken von Start-ups. Dies hilft Start-ups, Investoren, Akzeleratoren, Inkubatoren und Förderprogrammen Nachhaltigkeitsrisiken zu vermeiden und die positiven Wirkungen für Mensch und Umwelt zu maximieren. more-imageMehr


Kontakt

Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Clayallee 323
14169 Berlin
Tel.: +49(0)30 306 45 1008
E-Mail: schoenfelder@borderstep.de

Dr. Jannic Horne
CEO

ImpactNexus GmbH
c/o TU Berlin, Centre for Entrepreneurship
Hardenbergstr. 38
10623 Berlin
E-Mail: jannic.horne@impactnexus.io


 

 

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Neues Tool für nachhaltigkeitsorientiertes Nutzenversprechen (PM 7/2021)

Kostenfreies Tool für Start-ups: Borderstep entwickelt Anwendungsleitfaden

  • 20.07.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 20. Juli 2021


Nachhaltigkeitsorientiertes Nutzenversprechen: Kostenfreies Tool für Start-ups


Sustainable Value Proposition Designer: Borderstep entwickelt Anwendungsleitfaden

Unternehmensgründungen sind ein zentraler Veränderungsmotor in der Wirtschaft. Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit hat deshalb einen Anwendungsleitfaden zum Sustainable Value Proposition Designer entwickelt. Die Broschüre vermittelt Gründungsinteressierten das nötige Handwerkszeug, um ein auf ihre Stakeholder abgestimmtes, nachhaltiges Nutzenversprechen (Sustainable Value Proposition) zu formulieren.

Das Tool ist ein Ergebnis aus dem Vorhaben „Sustainability4All“, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird. Partner des Borderstep Institut sind dabei der Bundesverband Deutsche Startups und die Universität Oldenburg. Das Projekt unterstützt in Zusammenarbeit mit zentralen Akteuren des deutschen Gründungsökosystems eine frühzeitige und dauerhafte Integration von Klimaschutz und weiteren Nachhaltigkeitsbelangen in neu gegründete, innovative Unternehmen und ermöglicht diese durch praxisnahe Lösungsansätze und Tools.

Der Anwendungsleitfaden für den Sustainable Value Proposition Designer kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Neben dem Leitfaden stehen zwei Powerpoint-Vorlagen, eine Handout-Datei mit weiteren Analysen für die Teilnehmenden, ein Regieplan für einen beispielhaften Ablauf sowie eine Back-up-Datei des Online-Workshops auf Miro (nutzbar, sofern Miro Premium vorhanden) kostenfrei zur Verfügung.


Hintergrund


Was passiert mit Produkten oder Dienstleistungen ohne ersichtlichen Nutzen für Kunden und andere Stakeholder? Sie floppen! Doch was heißt Nutzen eigentlich? Wie kreiert man diesen zielgruppenorientiert? Und wie stellt man sich dabei sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig auf? Mit diesen Fragen hat sich das Borderstep Institut beschäftigt und einen Anwendungsleitfaden für den Sustainable Value Proposition Designer veröffentlicht.

Was kann man mit diesem Tool erreichen?

Der Anwendungsleitfaden vermittelt Gründungsinteressierten das nötige Handwerkszeug, um ein auf ihre Stakeholder abgestimmtes, nachhaltiges Nutzenversprechen (Sustainable Value Proposition) zu formulieren. Dabei vertieft das Tool den Sustainable Business Canvas, den Borderstep in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg entwickelt hat.

Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts, Co-Autor des Leitfadens:
„Wie der Green Startup Monitor des Borderstep Instituts zeigt, haben drei Viertel aller Start-ups in Deutschland den Anspruch, nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch einen ökologischen oder gesellschaftlichen Mehrwert zu erzielen. Um diesen Anspruch einzulösen, braucht es praktische Tools wie den Sustainable Value Proposition Designer.“

Ganzheitliche Perspektive auf Wertschöpfung

Das Tool ist in drei Teile gegliedert:

  • Stakeholderdefinition und –präzision
  • Stakeholder Mapping
  • Value Mapping

Das Besondere daran ist die Integration einer ganzheitlichen Stakeholderperspektive. Diese geht über den bloßen Blick auf die Kundinnen und Kunden hinaus. Sie umfasst eine Nachhaltigkeitsperspektive, die den Wertschöpfungsprozess ganzheitlich beleuchtet. Ziel ist es, einen optimal abgestimmten Fit zwischen den Bedürfnissen der Stakeholder und dem Produkt-Service-Angebot der Startups zu gestalten und in Form eines Statements zusammenzufassen.

Christoph Zorn. Masterand am Borderstep Institut und Co-Autor des Leitfadens:
„Nachhaltige Unternehmensführung heißt systematisch denken und verstehen, dass man mit dem eigenen Unternehmen kein Einzelkämpfer ist. Die Ansprüche der Stakeholder sind ebenso wichtig wie die Ansprüche der Gesellschaft. Unser Leitfaden ist ein Werkzeug, um sich in Fragen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit mit dem eigenen Angebot zukunftssicher und vorausgehend aufzustellen.“

Das Tool soll vor allem die Wertschöpfung der Jungunternehmen verbessern. Es kann dabei helfen, sich vom Wettbewerb zu differenzieren und die Attraktivität für künftige Arbeitskräfte sowie potentielle Kapitalgeber zu steigern.

Welche Vorteile bietet der Anwendungsleitfaden konkret?

  1. Team: Eine Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsaspekten im Zusammenhang mit dem Nutzenversprechen unterstützt Gründungsteams dabei, alle anderen Bereiche des Geschäftsmodells kontinuierlich zu hinterfragen und somit das eigene Unternehmen langfristig resilienter zu gestalten.
  2. Wettbewerb: Ein steigendes Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Gesellschaft zeichnet sich über lange Zeit auch im Konsumverhalten ab. Eine Sustainable Value Proposition (SVP) ist ein wichtiges Differenzierungsmerkmal zu Wettbewerbern sowie Schlüssel zu potentiellen neuen Märkten.
  3. Finanzierung: Investitionen in nachhaltige (Jung-)unternehmen sind inzwischen für Kapitalgebende sehr attraktiv, um einen positiven Impact zu erzielen. Eine SVP hilft dabei, ein Signal zu setzen und neue Wege der Finanzierung zu erschließen.
  4. Marke: Von einem SVP profitieren nicht nur Kundinnen und Kunden, sondern auch künftigen Teammitglieder. Ein Unternehmen, das mit seinen Lösungen einen nachhaltigen Wert schaffen möchte, schafft Identifikationspotenzial und zieht so Talente an.

Welche Erkenntnisse liefert der Sustainable Value Proposition Designer?

  1. Ein tiefgehendes Verständnis, welche Stakeholder ein Startup hat und wie einflussreich ihre Ansprüche auf das Unternehmen sind, ist essentiell für eine gute Wettbewerbsfähigkeit.
  2. Die Definition eines nachhaltigen Nutzenversprechens ist ein Prozess ohne finalen Abschluss. Kontinuierliche Reflexion ermöglicht es, dieses an die sich weiterentwickelnden Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen.
  3. Eine Integrierung von Nachhaltigkeit in das eigene Nutzenversprechen zeigt Verantwortungsbewusstsein und die unternehmerische Fähigkeit, sich mit den ökologischen und sozialen Herausforderungen auseinanderzusetzen und zu nutzen.
  4. Eine Auseinandersetzung mit einer nachhaltigen Unternehmensführung heißt die eigene Unternehmung im Kontext und in einem Gesamtgefüge zu betrachten – als eine Form von Ökosystem mit Wechselwirkungen und Abhängigkeiten, die viele Synergien birgt.
  5. Das Tool sollte mehrmals für verschiedene Stakeholder durchgeführt werden. Das ermöglicht die Betrachtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So entwickelt sich ein stabiles Bild, welche Erwartungen an die eigene Lösung oder das Unternehmen gestellt werden.

Zusätzliches Material auf StartGreen

Auf dem Start-up Portal StartGreen stehen neben dem Anwendungsleitfaden zwei Powerpoint-Vorlagen (eine ausführliche Version zur Vorbereitung sowie eine schlankere Version zur Präsentation), eine Handout-Datei mit weiteren Analysen für die Teilnehmenden, ein Regieplan für einen beispielhaften Ablauf sowie eine Back-up-Datei des Online-Workshops auf Miro (nutzbar, sofern Miro Premium vorhanden) zur Verfügung.


SVP Anwendungsleitfaden
SVP Material

Der Anwendungsleitfaden vermittelt Gründungsinteressierten das nötige Handwerkszeug, um ein auf ihre Stakeholder abgestimmtes, nachhaltiges Nutzenversprechen (Sustainable Value Proposition) zu formulieren. more-imageMehr

Begleitmaterial zum Sustainable Value Proposition Designer Anwendungsleitfaden steht auf StartGreen, dem Portal für die grüne Start-up Szene, kostenfrei zum Herunterladen bereit. more-imageMehr


Green Startup Monitor 2021
Sustainability4All

Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung von Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wird vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups erstellt und von der DBU gefördert. more-imageMehr

Das Vorhaben unterstützt in Zusammenarbeit mit zentralen Akteuren des deutschen Gründungsökosystems mit praxisnahen Tools die frühzeitige Integration von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in neu gegründete, innovative Unternehmen.. more-imageMehr


Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Der Startup Verband ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland. more-imageMehr


Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Das Ziel der Uni Oldenburg ist es, Antworten zu finden auf die großen Fragen der Gesellschaft im 21. Jahrhundert – mit interdisziplinärer Spitzenforschung und Lehre. Nachhaltigkeitsthemen gehören dabei seit Gründung zu den Schwerpunkten.more-imageMehr


Kontakt

Borderstep Institut
Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

Clayallee 323
14169 Berlin

Tel.: +49 30 30 306 45 1008
E-Mail: schoenfelder@borderstep.de

www.borderstep.de
www.start-green.net


 

 

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Wie lässt sich die Nachhaltigkeitswirkung von Start-ups messen? (PM 6/2021)

ISPIM 2021: Borderstep Impact Forum

  • 18.06.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 18. Juni 2021


Wie lässt sich die Nachhaltigkeitswirkung von Start-ups messen?


ISPIM 2021: Borderstep Impact Forum bringt mit dem Thema grüne Gründungen Forschung und Praxis zusammen

Das diesjährige Borderstep Impact Forum ist Teil der internationalen Innovationskonferenz „ISPIM 2021“. Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis diskutieren, wie sich die Wirkung von grünen Gründungen bewerten lässt und welche Schlussfolgerungen sich für Förderung und Finanzierung daraus ergeben. 

Das Borderstep Impact Forum 2021 findet am 21. und 22. Juni 2021 im Rahmen der Jahreskonferenz der International Society for Professional Innovation Management (ISPIM) in Berlin statt. Es widmet sich dem Thema Nachhaltigkeitsbewertung und Wirkungsmessung (Impact measurement) von Start-ups. 

Zu diesem Thema plant das Journal of Cleaner Production eine Sonderausgabe. Borderstep-Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter ist einer der Gastherausgeber. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind aufgefordert, ihre Forschungen dazu im Anschluss an das Borderstep Impact Forum einzureichen. 

Die ISPIM Innovation Conference 2021 ist eine dreitägige internationale Veranstaltung (20. – 23. Juni 2021), die international renommierte Expertinnen und Experten für Innovationsmanagement und Entrepreneurship zusammenbringt. Persönlichkeiten aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung tauschen ihre Erkenntnisse über wertebasierte und nachhaltigkeitsorientierte Innovationen aus und geben Einblicke in die Hot-Topics des Innovationsmanagements.


Borderstep Impact Forum: Programm


Junior Research Lab
Vordenker: Kamingespräch
Aktuelle Forschung

Veranstaltet von ISPIM, ESCP und Borderstep. Die ISPIM Junior Researcher Community bietet Workshops und Netzwerkangebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs. (20. Juni)

Borderstep Direktor Prof. Dr. Klaus Fichter und Prof. Dr. Stefan Schaltegger von der Leuphana Universität Lüneburg beleuchten in einem virtuellen Kamingespräch die Rolle des Unternehmertums für eine nachhaltige Entwicklung. (21. Juni) 

Borderstep Research Fellow Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Beuth Hochschule Berlin, Borderstep Researcherin Constanze Trautwein und Denis Fischer von der RWTH Aachen stellen evidenzbasierte Erkenntnisse über die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Neugründungen vor. (21. Juni) 


DBU Dialogreihe I 

DBU Dialogreihe II 

Einblicke &
Methoden I 

Die Auswirkungen von Green Venture Investmentfonds diskutieren Dr. Michael Brandkamp, General Partner des European Circular Bioeconomy Fund, Jörgen Bodin, Investmentmanager bei Almi Invest Green Tech in Stockholm und Dr. Markus Müschenich, Co-Founder & Managing Partner, Eternity.Health. (21. Juni) 

Über nachhaltige Finanzierungsstrategien im Venture Capital debattieren Dr. Jörg Goschin, CEO KfW Capital und Maximilian Bayer, Bundesministerium für Umwelt (BMU). (21. Juni) 

Borderstep Research Fellow Dr. Jannic Horne vom Start-up ImpactNexus, Berlin diskutiert in diesem Format mit Thomas Schulz, Mitgründer von AQAL Capital GmbH und Leehe Skule, Mitgründerin von Global Impact Tech Alliance, Tel Aviv den Einsatz von Technologie zur Bewertung des Nachhaltigkeitspotenzials von Start-ups. (22. Juni) 


Einblicke & Methoden II

Einblicke & Methoden III

Frans Stel von der Universität Twente (Niederlande) und Guilia Viero, Nachhaltigkeitsmanagerin bei ECOR, präsentieren Ergebnisse des Projekts ScaleUp4-Sustainability. Sie diskutieren die Erfahrungen studentischer Unternehmenszusammenarbeit in nachhaltiger Geschäftsentwicklung. (22. Juni).

Welche Konzepte für die Zusammenarbeit zwischen Studenten und Unternehmen haben Erfolg? Ergebnisse des Projekts ScaleUp4Sustainability diskutieren Olof Helm und Charlotte Norrman (Universität Linköping, Schweden), Klaus Fichter und Karsten Hurrelmann (Universität Oldenburg) und Frans Stel (Universität Twente) (22. Juni) 


Borderstep Impact Forum: Informationen

Mehr Informationen zum Borderstep Impact Forum finden Sie hier.more-imageMehr

Mehr Informationen zum Call4Papers des Journals of Cleaner Production finden Sie hier. more-imageMehr

Tickets für die „ISPIM 2021“ gibt es hier. more-imageMehr


Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Borderstep Impact Forum 2021

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Das Borderstep Impact Forum ist ein Format für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Die aktuelle Ausgabe widmet sich der Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups und findet im Rahmen der Jahreskonferenz der International Society for Professional Innovation Management (ISPIM) am 21. und 22. Juni 2021 virtuell statt. more-imageMehr


ISPIM Innovationskonferenz

ISPIM (The International Society for Professional Innovation Management) ist die größte globale Community, die sich dem Innovationsmanagement widmet. Ihre diesjährige Jahrestagung findet vom 20. – 23. Juni virtuell statt. more-imageMehr


Kontakt

Borderstep Institut
Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

Clayallee 323
14169 Berlin

Tel.: +49 30 30 306 45 1008
E-Mail: schoenfelder@borderstep.de

www.borderstep.de
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DIN SPEC 91410-2 für Energieflexibilität veröffentlicht (PM 5/2021)

Neuer Bewertungsstandard bringt mehr Wind- und Sonnenenergie ins Stromnetz

  • 23.04.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 23. April 2021


Neuer Bewertungsstandard bringt mehr Wind- und Sonnenenergie ins Stromnetz


© Ahnen & Enkel, Silke Reents

DIN SPEC 91410-2: Bewertungsverfahren von Flexibilität in Gebäuden und Quartieren veröffentlicht

Zusammenfassung:
Unter Leitung des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH entwickelte ein Konsortium eine DIN SPEC zur Bewertung und Berechnung von Flexibilität in Gebäuden und Quartieren. Dieser Standard ermöglicht es, mehr Strom aus Wind- und Solarenergie in Gebäuden und Quartieren zu nutzen und strategisch einzuplanen.

Die Initiative startete aus dem Projekt WindNODE heraus, das beispielhaft in Nordostdeutschland eine Zukunft mit 100% erneuerbarer Energie erforschte und vom BMWi gefördert wurde.

Die DIN SPEC 91410-2 wird kostenfrei zur Verfügung gestellt und kann unter diesem Link bestellt werden.

Hintergrund:

Der Anteil von Photovoltaik und Windenergie an der Stromerzeugung lag zusammen im Jahr 2020 in Deutschland erstmalig bei mehr als 30% (Quelle). Dieser Anteil wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Doch sowohl Windenergie als auch Photovoltaik sind nicht rund um die Uhr vorhanden. Deshalb steigt der Bedarf an Speicher und an Flexibilität von anderen Erzeugern und der Verbraucher.

Gebäude Schlüsselelement für Flexibilität

Gebäude können hier ein Schlüsselelement darstellen, denn sie sind für ca. ein Drittel des gesamten Endenergiebedarfs verantwortlich. Besonders größere elektrische Anlagen wie Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, Stromspeicher und Elektromobilität können ihren Betrieb zeitlich am Angebot von Photovoltaik und Windenergie anpassen, man spricht von Flexibilität.

Diese Flexibilität wird in der energetischen Bewertung von Gebäuden bisher nicht berücksichtigt, da kein einheitliches Bewertungsverfahren vorlag. Aus dem Projekt WindNODE heraus wurde daher die Initiative gestartet, um ein Bewertungs- und Berechnungsverfahren zu entwickeln. In etwas mehr als einem Jahr erarbeitete das Konsortium unter Leitung des Borderstep Instituts den vorliegenden Standard.

Simon Hinterholzer, Researcher am Borderstep Institut und Konsortialleiter DIN SPEC 91410-2:
Als einziger Sektor hat der Gebäudebereich die Klimaschutzziele 2020 verfehlt. In der digitalen Gebäudeautomation liegt ein großes Potenzial, um die Energieeffizienz in Gebäuden zu steigern und Flexibilität nutzbar zu machen und so CO2 Emissionen zeitnah zu reduzieren.

Beteiligte Partner

    • Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH
    • BOSCH.IO GmbH
    • DAI-Labor (Technische Universität Berlin)
    • IWO Institut für Wärme und Oeltechnik e. V.
    • FIR e.V. – RWTH Aachen
    • Fraunhofer FOKUS – Institut für Offene Kommunikationssysteme
    • Viessmann Werke GmbH & Co. KG
    • GFaI Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e. V.
    • ARGE Netz GmbH & Co. KG

Die DIN SPEC definiert dabei zunächst Flexibilität und beschreibt Minimalkriterien. Um den tatsächlichen Nutzen von Flexibilität für den Energiemarkt und das Stromnetz genauer zu erfassen, werden weitere Merkmale anhand eines Kriterienkatalogs erfasst. Dabei wird die Flexibilität auch eingeordnet, ob sie aggregiert wird und welcher regionale Kontext vorliegt. 

Anschließend wird ein Berechnungsverfahren beschrieben, um den Nutzen von einem flexiblen Anlagenbetrieb auf die Stromversorgung vergleichbar zu machen.

Dr. Severin Beucker, Geschäftsführer des Borderstep Instituts und Projektleiter des AP8 im Vorhaben WindNODE:
Bei der aktuellen Bewertung von Gebäuden wurde bisher nicht berücksichtigt, welchen Wert der zeitlich flexible Strombezug und -einspeisung hat. Das Verfahren zur Erstellung einer DIN SPEC nach PAS hat sich bewährt, um für einen innovativen Berechnungsansatz eine Norm zu erstellen. Nicht vergessen werden sollte die extrem kooperative Mitarbeit der beteiligten Partner.

Dabei werden für den Stromverbrauch oder -erzeugung als etablierte Kenngröße ein Primärenergiefaktor und ein spezifischer CO2-Emissionsfaktor errechnet, wodurch sich das Verfahren der DIN SPEC mit der etablierten Bewertung von Gebäuden nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie der DIN V 18599 verknüpfen lässt.


DIN SPEC 91410-2

Diese technische Regel ist ein Verfahren zur Identifizierung und Bewertung von Flexibilität in Gebäuden und Quartieren. Sie wurde von einem Konsortium unter Leitung des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH erarbeitet und kann kostenfrei abgerufen werden. more-imageMehr


Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Projekt WindNODE

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Die Initiative zur DIN SPEC 91410-2 entstand im Rahmen des Projekts WindNODE. In dem Verbundvorhaben suchten über 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie Lösungen, um die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbaren Stroms in Balance zu bringen. Das soll das Stromnetz auch dann stabil halten, wenn immer mehr erneuerbarer Strom erzeugt wird. more-imageMehr


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Borderstep Institut
Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

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14169 Berlin

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Grüne Startups in Zeiten von Corona (PM 4/2021)

Green Startup Monitor 2021 erschienen

  • 25.03.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 25. März 2021


Green Startup Monitor: Grüne Startups in Zeiten von Corona


Wirtschaftliche Transformation mit doppelter Dividende

Zusammenfassung:
Nach den Ergebnissen des heute veröffentlichten Green Startup Monitors 2021 stieg der Anteil der grünen Startups auf 30 Prozent aller Startups in Deutschland an. Ihnen kommt als Motor einer nachhaltigen Transformation eine Schlüsselfunktion zu. Grüne Startups leisten über ihr wirtschaftliches Erfolgspotenzial hinaus erhebliche Beiträge zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Dabei sind sie weiter mit deutlichen Herausforderungen konfrontiert, vor allem mit dem erschwerten Zugang zu Kapital. Der Green Startup Monitor 2021 formuliert vor diesem Hintergrund auch politische Handlungsempfehlungen. 

Die Studie wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups im Jahr 2021 zum dritten Mal erstellt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Der Green Startup Monitor 2021 kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Pressemeldung:
Der Klimawandel ist in den letzten Jahren auch hierzulande immer spürbarer geworden. Die wirtschaftliche Erneuerung nach der Corona-Krise muss daher ein Umbau von Produktion und Konsum sein, der das Ziel der Klimaneutralität ernst nimmt. Grüne Startups sind dabei die Schlüsselakteure, weil sie innovative Lösungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit liefern. Was Mut macht: Ihr Anteil am Gründungsgeschehen in Deutschland wächst. Das zeigen die Ergebnisse des heute veröffentlichten Green Startup Monitors. Danach stieg der Anteil der grünen Startups am deutschen Startup-Ökosystem im Vergleich zu den Vorjahren deutlich auf 30 Prozent aller Startups in Deutschland an. 

Die andauernden Herausforderungen der Pandemie haben die Sensibilität für ökologische und gesellschaftliche Aufgaben erhöht. Die Krise ist für grüne Startups daher eine Chance, ihren Mehrwert unter Beweis zu stellen. Wie der Green Startup Monitor 2021 zeigt, leisten sie über ihr wirtschaftliches Erfolgspotenzial hinaus erhebliche Beiträge zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. 

Doppelte Dividende: Grüne Startups schaffen positive Wirkungen für die Gesellschaft 

„Diese innovativen und wachstumsorientierten jungen Unternehmen liefern nicht nur überzeugende Produkte, sondern schaffen zusätzlich für die Gesellschaft als Ganzes positive Wirkungen“, betont Prof. Dr. Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Instituts und Ko-Autor der Studie. „Grüne Startups zeichnen sich also durch eine doppelte Dividende aus.“ 

Neben wirtschaftlichen Effekten wie der Schaffung von Arbeitsplätzen und Renditen für Kapitalgeber (ökonomische Dividende) erzeugen grüne Startups auch einen gesellschaftlichen Mehrwert. Zu dieser „gesellschaftlichen Dividende“ gehören zum Beispiel die Beiträge der nachhaltigen Gründungen zur Senkung von Treibhausgasemissionen. Mit Blick auf die großen Zukunftsherausforderungen, die sogenannten „Grand Challenges“, sind Politik und Gesellschaft auf die Nutzung dieses Potenzials dringend angewiesen. 

Grüne Startups bringen als Pioniere grundlegende Innovationen in den Markt  

David Hanf, stellvertretender Präsident des Startup-Verbandes, stellt vor diesem Hintergrund fest: „Etablierte Unternehmen sind stark darin, bestehende Produkte zu verbessern. Startups hingegen sind es, die grundlegende Umweltinnovationen als Pioniere am Markt einführen. Grüne Startups haben deshalb als Motor einer nachhaltigen Transformation eine Schlüsselfunktion.“ Der vorliegende Green Startup Monitor verdeutliche, dass nachhaltige Gründungen in vielen Märkten mit hohen Barrieren zu kämpfen haben, betont Hanf, im Hauptberuf CFO des Berliner Startups Thermondo.   

„Vor allem die Kapitalbeschaffung bleibt eine große Herausforderung, und diese spitzt sich weiter zu. Jedes zweite grüne Startup – und damit ein deutlich höherer Anteil als unter den nicht-grünen – berichtet hier von Schwierigkeiten“, erklärt Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Beuth Hochschule für Technik Berlin und Research Fellow am Borderstep Institut. Die Ko-Autorin der Studie unterstreicht: „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft vor allem bei der Frühphasenfinanzierung und Venture Capital eine besonders große – und im Vergleich mit nicht-grünen Startups deutlich größere – Lücke.“ 

Forderung: Aufbau einer Förderlinie „Sustainability“ für Wirtschaft mit Zukunft 

Die zentrale Forderung des Autorenteams ist der Aufbau einer Förderlinie ‚Sustainability‘ und der Ausbau der staatlichen VC-Finanzierung. Hier besteht klarer Handlungsbedarf für die Politik. Der Green Startup Monitor 2021 formuliert dazu Handlungsempfehlungen, wie bestehende Wettbewerbsnachteile für die Erbringer einer doppelten Dividende abgebaut werden können. 

Als Teil einer Förderlinie „Sustainability“ würde z.B. die Förderung eines Netzwerks regionaler „Sustainability Innovation Hubs“ für eine Verbesserung der Kooperationsbedingungen zwischen grünen Startups und etablierten mittelständischen Unternehmen sowie weiteren Akteuren des Startup-Ökosystems sorgen. 

Grüne Startups: Motor der nachhaltigen Transformation zur Klimaneutralität bis 2050 

Grüne Startups sind Motor der nachhaltigen Transformation zur Klimaneutralität bis 2050, die der Europäische Green Deal klar als Ziel formuliert. Die rund 6.000 grünen Startups in Deutschland leisten mit ihren umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz, sondern sind mit ihren zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und sozialen Lösungen auch ein immer wichtigerer Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor. 

Nach den Ergebnissen des Green Startup Monitors 2021 ist der Anteil der grünen Startups an allen Startups auf 30 Prozent gestiegen. Das korrespondiert mit der weiterhin zunehmenden Bedeutung von ökologischen und gesellschaftlichen Themen innerhalb des Startup-Ökosystems in Deutschland. 

Das betont auch Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): „Wir sehen bei den ‚grünen‘ Start-ups ein unheimliches Innovationspotenzial.“ Sie seien anpassungsfähig, kreativ und digital, so Bonde. „Eine nachhaltige Digitalisierung kann ein Schlüssel zur Lösung von Umweltproblemen sein.“ Mit einem eigenen Förderprogramm unterstütze die Stiftung nachhaltig ausgerichtete Gründungen bereits seit zwei Jahren. 

Der Green Startup Monitor wurde vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGbmH in Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. veröffentlicht und fachlich sowie finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. 


Material

Green Startup Monitor 2021: Zahlen und Fakten auf einen Blick. more-imageMehr


Green Startup Monitor

Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung jener Startups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups im Jahr 2021 zum dritten Mal erstellt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die Studie basiert auf durch einen Onlinefragebogen erhobenen Daten von 1.690 innovativen und wachstumsorientierten Unternehmen, die jünger als 10 Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben. Der Green Startup Monitor kann kostenfrei heruntergeladen werden. more-imageMehr


Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. ist der Repräsentant und die Stimme der Startups in Deutschland. Er erläutert und vertritt die Interessen, Standpunkte und Belange von Startup-Unternehmen gegenüber Gesetzgebung, Verwaltung und Öffentlichkeit. Er wirbt für innovatives Unternehmertum und trägt die Startup-Mentalität in die Gesellschaft. Der Verein versteht sich als Netzwerk der Startups in Deutschland. more-imageMehr


DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Kreativität kleiner Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt Anreize für ökologische Innovationen. Sie setzt durch die Förderung umweltfreundlicher Produktionsverfahren und Produkte auf den vorbeugenden Umweltschutz. Europas größte Umweltstiftung unterstützt den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen Stellen in Umwelttechnik, -forschung, -kommunikation, Natur- und Kulturgüterschutz. more-imageMehr


Kontakt

Borderstep Institut
Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

Clayallee 323
14169 Berlin

Tel.: +49 30 30 306 45 1008
E-Mail: schoenfelder@borderstep.de

Startup-Verband
Christoph J. Stresing
Geschäftsführer
Bundesverband Deutsche Startups e.V.
im Haus der Bundespressekonferenz

Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin

E-Mail: presse@deutschestartups.org

DBU
Klaus Jongebloed
Pressesprecher
Deutsche Bundesstiftung Umwelt

An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Tel.: +49 541 9633 520
E-Mail: k.jongebloed@dbu.de


 

 

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Smart City: Die Energiewende braucht die Wohnquartiere (PM 3/2021)

Forschungsprojekt WindNODE erprobte die Zukunft der Energie

  • 16.03.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 16. März 2021


Smart City: Die Energiewende braucht die Wohnquartiere


Aus dem Film „Ergebnisse WindNODE AP 8“ © Borderstep
Forschungsprojekt WindNODE erprobte die Zukunft der Energie

Mit einer virtuellen Abschlusskonferenz ging heute das Forschungsprojekt WindNODE zu Ende. Vier Jahre lang entwickelten über 70 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie gemeinsam Lösungen, um die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbaren Stroms in Balance zu bringen. Das Vorhaben war Teil des SINTEG-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). 

Das Borderstep Institut koordinierte das Arbeitspaket 8, das sich mit der Rolle von Quartieren im intelligenten Energiesystem beschäftigte. Dafür wurde in Berlin, Zwickau und Dresden praktisch erprobt, ob und wie Gebäude und Wohnquartiere mit ihren energietechnischen Anlagen Teil einer zukünftigen, flexibleren Energieversorgung werden können.  

Klimaschutz: Herausforderung Bestandsgebäude 

In neu gebauten Gebäuden sind Energieeffizienz und ein klimaverträglicher Betrieb heute selbstverständlich. Die Herausforderung besteht darin, den existierenden Gebäudebestand mit ambitioniertem Klimaschutz zu verbinden. In einem Stadtquartier in Berlin Prenzlauer Berg gelang es innerhalb des Projekts, mit Smart Building Technik ein Blockheizkraftwerk und Power-to-Heat Elementen so zu verbinden, dass die Anlagen auf das Angebot erneuerbarer Energien am Markt reagieren können. Das Quartier kann sich damit netzreaktive verhalten und nach Bedarf Strom aufnehmen oder abgeben. 

Flexibilität als Schlüssel für die zweite Phase der Energiewende 

Wichtige Erkenntnisse des Forschungsvorhabens:

  • Durch Smart Building Technik können Stromerzeugung- und Verbrauch im Quartier dynamisch an das Angebot von Wind- und Solarenergie angepasst werden.
  • In Stadtquartieren werden die Energiesektoren Elektrizität, Wärme, und Mobilität intensiv genutzt. Durch Sektorenkopplung lassen sich perfekt Symbiosen erschließen.
  • In Gebäuden ist Strom meist teuer und starr. Für zukünftige Geschäftsmodelle werden variable Anreize benötigt, um erneuerbaren Strom in Gebäuden zu nutzen. Außerdem sollte das Investor-Nutzer Dilemma entschärft werden.


Forschungsergebnisse Video zum AP 8

Die gesamten Forschungsergebnisse können kostenfrei heruntergeladen werden. more-imageMehr

Wie gelingt die Energiewende im Wohnquartier? Dr. Severin Beucker, Borderstep-Geschäftsführer, erläutert die Forschungsergebnisse. more-imageMehr


Hintergrund

Mehr als 80 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland sind energiebedingt. Angesichts des Klimawandels drängt deshalb der Umbau zu einer nachhaltigen Energieerzeugung und -nutzung.  

Der Umstieg auf Windenergie und Photovoltaik ist nicht genug: Es bedarf einer wesentlich effizienteren und intelligenteren Verteilung, Speicherung und Nutzung von Energie. In neu gebauten Gebäuden und Quartieren sind Energieeffizienz und ein klimaverträglicher Betrieb heute selbstverständlich. Die Verbindung des existierenden Gebäudebestands mit ambitioniertem Klimaschutz bleibt hingegen eine Herausforderung. 

Im Verbundforschungsprojekt WindNODE erprobte das Borderstep Institut, wie das konkret im Stadtquartier aussehen kann. Welche Hürden existieren? Welches Potential für die Energiewende resultiert daraus? Diese Fragen untersuchte Borderstep in einem Wohnquartier in Berlin Prenzlauer Berg gemeinsam mit den Projektpartnern


Digitalisierung erschließt Effizienz- und Flexibilitätspotenziale im Gebäudebereich
 

Die Grundlage für die Erprobung der innovativen Rollen von Quartieren im Energiesystem stellt ein dezentrales Energiemanagement dar. Es vernetzt die 225 Wohnungen in 6 Gebäuden und das gesamte Quartier. Die Bewohnerinnen und Bewohner können mit dieser Technik für jeden ihrer Räume die gewünschten Temperaturen passend zu ihrem Tagesablauf einstellen.  

Auf Ebene der Gebäude und des Quartiers sorgt das Energiemanagement einerseits für eine möglichst bedarfsgerechte und kostengünstige Wärmeversorgung aus Blockheizkraftwerk, Spitzenlastkessel und elektrischen Heizelementen. Mit Hilfe von Schnittstellen zum Netzbetreiber Stromnetz Berlin oder dem Virtuellen Kraftwerk des Energiehändlers Energy2market kann der Anlagenbetrieb dynamisch an den Bedarf im Energienetz- bzw. Markt angepasst werden.  

Verschiebung der Stromerzeugung und des Verbrauchs  

Immer häufiger wird im Nordosten Deutschlands mehr Windenergie erzeugt als verbraucht oder transportiert werden kann. Mit dem Blockheizkraftwerk in solchen Zeiträumen zusätzlichen Strom zu erzeugen verschärft die Engpässe nur. Stattdessen wird durch das Energiemanagement die Erzeugung gedrosselt und die Last durch Power-to-Heat Elemente erhöht. Dies konnte im Forschungsprojekt in engem Austausch mit Netzbetreiber und Marktakteuren demonstriert werden. Um solche Modelle zukünftig zu ermöglichen, sind wesentlich variablere Strompreise und eine Reduktion der starren Preisbestandteile erforderlich. 

Es zeigt sich, dass mit dem Dezentralen Energiemanagement zusätzlich zu Energieeinsparungen von etwa 25 Prozent durch die Bereitstellung von Flexibilität ein großer Beitrag zum Gelingen der Energiewende geleistet werden kann.   

Dr. Severin Beucker, Projektleiter WindNODE AP 8.2, Senior Researcher Borderstep Institut
„Gebäude und Quartiere stellen mit etwa einem Drittel des Endenergiebedarfs in Deutschland ein entscheidendes Element für die Energiewende dar. In WindNODE konnte das Borderstep Institut zeigen, dass die Digitalisierung neben Effizienzpotenzialen auch Flexibilität in Gebäuden erschließen kann.“

Dr. Manfred Riedel, Berater im Auftrag der Dr. Riedel Automatisierungstechnik GmbH
Die erzielten Ergebnisse im Wohnquartier Prenzlauer Berg belegen überzeugend, dass mit Hilfe einer digitalen Infrastruktur insbesondere im Gebäudebestand die Energieeffizienz beträchtlich erhöht und erneuerbarer Strom zur Wärmeversorgung genutzt werden kann. Seit Anfang 2021 wird im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG eine derartige Infrastruktur erheblich gefördert, so dass nun die Wohnungswirtschaft am Zug ist.“

Flexibilitäten für den Strommarkt und das Stromnetz 

Das Projekt erprobte auch die Bereitstellung von Flexibilität für den Strommarkt und das Stromnetz. Vereinfacht gesagt: In Zeiten, in denen im Nordosten Deutschlands bereits Überschüsse aus Windkraftanlagen existieren, kann die Stromerzeugung des mit Erdgas betriebenen BHKWs reduziert werden. Die Wärmeversorgung stellen die elektrischen Heizstäbe (mit der ansonsten abgeregelten Windenergie) bereit. In Zeiten längerer Flauten kann dagegen die Stromerzeugung des BHKWs gezielt erhöht werden, um die Stromversorgung der Region sicherzustellen. Im Gebäudebereich bieten sich hier auch die Potenziale von Stromspeichern, Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität an, um solche Formen der intelligenten Sektorenkopplung und Flexibilität zu schaffen.  

Stadtquartier als Energiespeicher 

Im Projekt wurden konkrete Anwendungsfälle definiert, um die Erbringung für Flexibilität aus Stadtquartieren für verschiedene Bereiche im Strommarkt und Stromnetz zu nutzen. Unter Berücksichtigung von Elektromobilität lässt sich im Gebäudebereich bis zum Jahr 2030 eine Anlagenleistung von über 30.000 MW durch solche Modelle erschließen. Damit kann einerseits besser auf die Erzeugungsschwankungen von Photovoltaik und Windenergie reagiert werden. Andererseits lässt sich diese Flexibilität auch nutzen, um auf Engpässe im Stromnetz zu reagieren.

Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur
„Das Zusammenbringen der Energieversorgung auf Quartiersebene mit Wind- und Solarstrom ist eine Herausforderung. WindNODE hat uns die Möglichkeit gegeben, an diesen zukunftsfähigen Fragestellungen zu arbeiten, unser Know-how einzubringen und Erfahrungen zu sammeln. Dies ist ein wichtiger Baustein, der wegweisend für den Einsatz von erneuerbaren Energien sowie verschiedener Effizienztechnologien im urbanen Raum und darüber hinaus ist.“

Marcus Voß, Leiter Anwendungszentrum Smart Energy Systems, DAI-Labor
„In Simulationen basierend auf den im Quartier Prenzlauer Berg erhobenen Daten konnten wir zeigen, dass Quartiere und Gebäude durch die Sektorenkopplung (z.B. Elektrofahrzeug-Ladesäulen und Power-to-Heat) durch eine optimierte Steuerung ohne große Einschränkungen als Flexibilität für das Energiesystem nutzbar gemacht werden können. Mit der DIN SPEC 91410-2 wurde ein Baustein für eine zukünftige erfolgreiche Umsetzung in der Praxis gelegt.“

Geschäftsmodelle für Flexibilität aus Quartieren stärken

Welche Geschäftsmodelle bieten sich unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der technischen Umsetzung vor Ort an? Welche Rahmenbedingungen müssen dafür geschaffen werden? Das untersuchte Borderstep mit den beteiligten Partnern aus WindNODE anhand des Sustainable Business Model Canvas. Dabei wurden die relevanten Faktoren für zukünftige Geschäftsmodelle ausführlich diskutiert und im Zusammenspiel mit den regulatorischen Rahmenbedingungen analysiert.

So ergeben sich vor allem aufgrund der starren Strompreisbestandteile, sowohl bei Stromverbrauch wie auch bei der -einspeisung, noch immer sehr ungünstige ökonomische Rahmenbedingungen. Die Neuregelung des §14a EnWG, für steuerbare Verbraucher im Verteilnetz könnte mit einer neuen Anreizsystematik Abhilfe schaffen.

Das Smart Building im Plattenbau – die Utopie besuchbar machen

Das Projekt WindNODE verfolgte auch das Ziel, erneuerbare Energien erlebbar zu machen. Borderstep schuf deshalb mit seinen Partnern im Rahmen des Vorhabens einen „besuchbaren Ort“ im Versuchsquartier. Hier wurden die innovativen Technologien und Geschäftsmodelle erprobt.  

Das Wohnquartier, das in den 60er Jahren des ehemaligen Ostberlins entstand, wird von einer Genossenschaft verwaltet. Es ist sozial durchmischt, viele Menschen leben schon sehr lange hier. Das bildete einen idealen Ausgangspunkt, um übertragbare Ergebnisse zu erzielen. Der konkrete Umsetzungsort wurde anhand von Informationstafeln so gestaltet, dass er im Rahmen von Veranstaltungen besucht werden kann – was aufgrund der aktuellen Pandemie nur sehr eingeschränkt möglich war.

Flexibilität aus Gebäuden wird zum Standard  

In WindNODE wurde stets der Wert von Flexibilität für die Stromversorgung betont. Inwiefern sich ein Gebäude flexibel verhält ist gegenwärtig jedoch nicht Bestandteil der energetischen Bewertung von Gebäuden. Deshalb initiierten die Beteiligten des Arbeitspaketes eine Normungsinitiative für die DIN SPEC 91410-2, gemeinsam mit Partnern aus NEW4.0 (Projekt Norddeutsche Energiewende) sowie Partnern, die nicht an einem SINTEG Schaufenster beteiligt sind. Diese DIN SPEC konnte Ende 2020 erfolgreich fertig gestellt werden und befindet sich im Prozess der Veröffentlichung.


Welche Erkenntnisse ergeben sich aus dem Projekt? 

  • Der Strompreis braucht mehr Flexibilität, dafür muss Sektorkopplung ermöglicht werden.
  • Investor-Nutzer-Dilemma muss entschärft, digitale Technik gefördert werden.
  • Regelungen zu Nebenkosten müssen ans digitale Zeitalter angepasst werden.


Borderstep Institut
SINTEG

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Mit dem SINTEG-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wurden in fünf großen Modellregionen – so genannten Schaufenstern – Lösungen für ein intelligentes Energiesystem der Zukunft entwickelt und demonstriert. Borderstep war dabei Teil des Vorhabens „WindNODE: Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands“. more-imageMehr


WindNODE
Quartier Prenzlauer Berg

In dem Verbundprojekt WindNODE suchten über 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie gemeinsam Lösungen, um die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbaren Stroms in Balance zu bringen. So bleibt das Stromnetz auch dann stabil, wenn immer mehr erneuerbarer Strom erzeugt wird. more-imageMehr

In dem Quartier wurde im Rahmen des Vorhabens WindNODE praktisch erprobt, ob und wie Wohnquartiere mit ihren energietechnischen Anlagen Teil einer zukünftigen, flexibleren Energieversorgung werden können. Dabei wurde nach Lösungen gesucht, um Erzeugung und Verbrauch von regenerativem Strom aneinander anzugleichen. more-imageMehr


Kontakt

Borderstep Institut
Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin

Tel.: (030)30 306 45 1008
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Klima schützen, Verkehr vermeiden (PM 2/2021)

Studie zu Videokonferenzen und Homeoffice veröffentlicht

  • 18.02.2021
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Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups: Praxistool veröffentlicht (PM 1/21)

Anwendungsleitfaden zur DIN SPEC 90051-1 erleichtert Nutzung

  • 21.01.2021


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Borderstep Pressemitteilung, 21. Januar 2021


Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups: Anwendungsleitfaden erleichtert Nutzung


© Scott Graham – Unsplash.com
Praxistool der DIN SPEC 90051-1 veröffentlicht

Ab sofort kann das neue Praxistool der DIN SPEC 90051-1 für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups kostenfrei heruntergeladen werden. Es bietet über 200 Beispielfragen, um die befähigenden Faktoren und Wirkungen von Start-ups auf Umwelt, Gesellschaft & Wirtschaft strukturiert zu bewerten.

Das Tool basiert auf der im Oktober 2020 veröffentlichten DIN SPEC 90051-1 „Standard für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups“. Die von einem Konsortium aus 30 Expertinnen und Experten veröffentlichte Spezifikation umfasst einen Rahmen für die Bewertung der Potenziale und Wirkungen von Gründungsvorhaben und jungen Unternehmen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft.

Ergänzend zur DIN SPEC 90051-1 wurden die Inhalte nun in Form eines Anwendungsleitfadens für Kapitalgebende, Start-ups, Gründungsförderakteure und Bewertungsinstitutionen komprimiert und nutzerfreundlich aufbereitet.

Die DIN SPEC 90051-1 ist aktuell nur in Deutsch verfügbar. Das Praxistool der DIN SPEC 90051-1 wird sowohl in Deutsch als auch in Englisch kostenfrei zum Download angeboten. 


Hintergrund

Dem Praxistool vorausgegangen ist die Entwicklung der DIN SPEC 90051-1. Sie ist der erste Orientierungsrahmen für die Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups und klärt grundlegende Begrifflichkeiten sowie Prüfungskategorien und -kriterien.

Das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutsche Startups e.V. und der Investmentgesellschaft SDG INVESTMENTS GmbH initiierte den Entwicklungsprozess der DIN SPEC 90051-1. Die Gruppe fand Unterstützung durch ein interdisziplinäres Konsortium, bestehend aus 30 Expertinnen und Experten aus über 20 verschiedenen Organisationen. Um den praktischen Anforderungen an eine Start-up-Bewertung innerhalb eines Kapitalgewinnungsprozesses gerecht zu werden, wurden zudem gezielt zusätzliche Praxispartnern aus Venture-Capital-Szene eingebunden.

Integration von Nachhaltigkeit in Strategie und Prozesse von Start-ups

Als Hilfestellung für die konkrete Anwendung wurde nun das Praxistool zur DIN SPEC 90051-1 veröffentlicht.

Constanze Trautwein, Konsortialleiterin DIN SPEC 90051-1, Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH:
„Die Veröffentlichung dieses anwendungsfreundlichen und kompakten Praxistools ist die perfekte Ergänzung zur DIN SPEC 90051-1. Wir möchten damit die konkrete Integration von Nachhaltigkeitsbelangen in die Strategie und Prozesse von Start-ups erleichtern und das transformative Leistungspotential wirkungsorientierter Start-ups für Investorinnen und Investoren sichtbar machen.“

Prof. Dr. Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts:
„Die Bedeutung des neuen Praxistools zeigt sich auch darin, dass drei Viertel aller Start-ups in Deutschland Nachhaltigkeit als eine wichtige Unternehmensstrategie betrachten und eine positive ökologische und gesellschaftliche Wirkung anstreben. Das zeigt der neue Green Startup Monitor, der von  Borderstep und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegeben wird.“

Zukunftsorientierter Blick auf das Wesentliche

Das unternehmerische Nachhaltigkeitsmodell der DIN SPEC 90051-1 (siehe Abbildung 1) ermöglicht einen zukunftsorientierten Blick auf das Wesent­liche, wenn es um die Nachhaltigkeitsbefähiger (Faktoren, die die Entstehung von Wirkung ermöglichen) und die nachhaltigkeitsbezogenen Ergebnisse (Wirkun­gen) von Start-ups geht.

Anwenderinnen und Anwender können bei der Bewertung wählen, ob sie ein Start-up im Rahmen einer schnelleren Vorprüfung („Pre-Screening“) oder einer tiefergehenden Due Diligence bewerten möchten.

Anhand von allgemeinen sowie nachhaltigkeitsspezifischen und wirkungsspezifischen Prüfungsfragen und dazugehöriger Indikatoren kann ein Start-up hinsichtlich seiner Stärken und Schwächen in qualitativer Form eingeordnet werden.

Qualitative Einordnung mit Hilfe von Prüfungsfragen

Über 200 Beispielfragen laden dabei zur Reflexion ein, so zum Beispiel Fragen wie:

  • Enthält die Vision bzw. Mission des Start-ups einen Bezug zu den Sustainable Development Goals?
  • Wirft das Start-up ESG (Environment, Social, Governance)-bezogene Chancen oder Risiken auf?
  • Welche potenziellen Wirkungen möchte das Start-up bezogen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft erzielen?

Die Herstellung und Gestaltung des Praxistools wurde unterstützt durch das Forschungsinstitut Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH, die Investitionsplattform SDG INVESTMENTS GmbH und den Bundesverband der grünen Wirtschaft UnternehmensGrün e.V..


Borderstep Institut
DIN SPEC

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Eine DIN SPEC (SPEC = specification) ist ein Standarddokument, das unter Leitung von DIN, Deutsches Institut für Normung e.V. erarbeitet wird. Sie bietet einen Orientierungsrahmen für Ideen, Prozesse und neuartige Technologien, ist jedoch weder DIN NORM noch Zertifizierung oder Label. more-imageMehr


Praxistool der DIN SPEC 90051-1 DIN SPEC 90051-1

Dieses Praxistool bietet einen Anwendungsleitfaden, um heutige und zukünftige Nachhaltigkeitswirkungen von Start-ups im Rahmen einer Vorprüfung (Pre-Screening) oder einer Due Diligence zu bewerten. Das Dokument ist kostenfrei in Deutsch und Englisch verfügbar.more-imageMehr

Die DIN SPEC 90051-1 bietet einen Bewertungsrahmen sowie wichtige definitorische und konzeptionelle Grundlagen zur Nachhaltigkeitsbewertung von Start-ups. Das Dokument wird kostenfrei bereitgestellt. Eine englische Version folgt. more-imageMehr


Abbildung 1: Unternehmerisches Nachhaltigkeitsmodell der DIN SPEC 90051-1

Praxistool der DIN SPEC 90051-1, Abbildung 1

Quelle zur Abbildung 1: DIN SPEC 90051-1-Konsortium (2021) Nachhaltigkeitsbewertung, von Start-ups – Das Praxistool der DIN SPEC 90051-1. Ein Anwendungsleitfaden für Kapitalgebende, Start-ups, Gründungsförderakteure und Bewertungsinstitutionen, S. 6.more-imageMehr


DIN SPEC 90051-1: Beteiligte

Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gemeinnützige GmbH
Prof. Dr. Klaus Fichter, Constanze Trautwein (Konsortialleiterin), Dr. Yasmin Olteanu

Bergset Beratung & Research
Dr. Linda Bergset (stv. Konsortialleiterin)

Bundesverband Deutsche Startups e. V.
Björn Kaminski

SDG INVESTMENTS GmbH
Robert Roth, Klaus Bolzendahl

adelphi research gGmbH
Cosima Stahr

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Juniorprofessur Female Entrepreneurship
Prof. Dr. Stephanie Birkner, Lisa Heinrichs

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Apl. Professur Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit
Dr. Karsten Hurrelmann

Drooghmans International Limited
Alice Drooghmans

E2SE Sustainability Rating GmbH
Franziska Ihle

EngagedX
Karl Richter

Fachhochschule Nordwestschweiz
Prof. Dr. Claus-Heinrich Daub

Green Business Development GmbH
Egbert Hünewaldt

Hochschule Flensburg
Thomas Neumann

Hochschule Pforzheim
Prof. Dr. Claus Lang-Koetz, Annika Reischl

hxi GmbH
Matthias Meischner

ImpactNexus
Dr. Jannic Horne

PHINEO gemeinnützige AG
Young-Jin Choi

Schellenberger Ventures GmbH
Christian Schellenberger

Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND)
Markus Sauerhammer

TU Berlin, Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationsmanagement
Dr. Ingo Michelfelder, Malte Recker

Umwelttechnik BW GmbH
Florian Sorg

Universität Erfurt
Juliane Corredor Jiménez

UnternehmensGrün e. V.
Dr. Katharina Reuter

ZNU Standard Nachhaltiger Wirtschaften
Kesta Ludemann


Kontakt

Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Clayallee 323
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Deutlicher Anstieg des Energiebedarfs der Rechenzentren im Jahr 2020 (PM 9/2020)

Borderstep legt zum Digitalgipfel aktuelle Zahlen vor

  • 30.11.2020


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Borderstep Pressemitteilung, 30. November 2020


Deutlicher Anstieg des Energiebedarfs der Rechenzentren im Jahr 2020


© Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit
Borderstep legt zum Digitalgipfel aktuelle Zahlen vor

Rechenzentren verbrauchen im Jahr 2020 in Deutschland 16 Mrd. kWh Strom. Damit ist der Energiebedarf um 1 Mrd. kWh im Vergleich zu 2015 angestiegen – trotz Corona. Das stellt eine Kurzstudie des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit im Vorfeld des Digitalgipfels fest.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die verschiedenen Arten von Rechenzentren sehr unterschiedlich. So sind die Investitionen in kleinere Rechenzentren, die von Unternehmen für eigene Zwecke betrieben werden, durch die schwere wirtschaftliche Lage vielfach deutlich zurückgegangen. Dagegen haben viele Cloud-Rechenzentren von der Corona-Pandemie profitiert: Die Nachfrage nach Videodiensten, Online-Zusammenarbeit oder Online-Shopping hat deutlich zugenommen.

In Summe hat also auch die Corona-Pandemie der Trend zum Anstieg des Energiebedarfs der Rechenzentren nicht gestoppt. Diese Entwicklung ist aber aus Umweltsicht nicht zwingend als negativ zu bewerten. Rechenzentren und Digitalisierung können massiv dazu beitragen, Ressourcen zu sparen. Während der Corona-Pandemie konnten viele Reisen durch digitale Alternativen ersetzt werden.

Nach Berechnungen des Borderstep Instituts entstehen bei einer vierstündigen Videokonferenz am Laptop bei einem virtuellen Treffen von vier Personen gerade einmal 0,73 kg CO2 Emissionen. Müssten für das Treffen Bahn, Pkw oder das Flugzeug genutzt werden, wären die dabei entstehenden CO2-Emissionen im konkreten Beispiel mit 65 kg (Anreise mit der Bahn) bis knapp 500 kg (Anreise mit dem Flugzeug) um Größenordnungen höher. Auch die Arbeit im Homeoffice trägt sehr deutlich zum Klimaschutz bei. Während des ersten Lockdowns von März bis Mai konnten mit Homeoffice nach Borderstep-Berechnungen bis zu 760.000 Tonnen CO2 eingespart werden.


Hintergrund

Der Energiebedarf von Rechenzentren in Europa ist zwischen 2010 und 2020 um 55% stark gestiegen, von rund 56 auf rund 87 Terrawattstunden pro Jahr. Der Großteil dieses Bedarfs entsteht in Nord- und Westeuropa. Hier befinden sich die meisten Datenzentren in der EU. Cloud Computing ist im Jahr 2020 für 40% des Energiebedarfs der Rechenzentren verantwortlich. Bis zum Jahr 2025 wird dieser Anteil voraussichtlich auf 60% ansteigen.

„Rechenzentren werden durch verbesserte Hardware, Software und Rechenzentrumsinfrastrukturen immer effizienter“, stellt Dr. Ralph Hintemann, Senior Researcher und Digitalisierungsexperte am Borderstep Institut fest. „Leider ist es aber in der Vergangenheit trotzdem nicht gelungen, den Anstieg im Energiebedarf insgesamt zu senken. Die zunehmende Digitalisierung und insbesondere der Trend zu immer mehr Cloud Computing führen dazu, dass der Energiebedarf der Rechenzentren kontinuierlich ansteigt.“

Eine aktuelle Studie des österreichischen Umweltbundesamts und des deutschen Borderstep Institut zeigt vielfältige Potenziale, wie die Energieeffizienz der Rechenzentren in Zukunft noch stärker gesteigert werden kann. Ein gutes Beispiel ist die Softwareentwicklung für rechenintensive Anwendungen bei Simulationsrechnungen oder im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das Forschungsteam von Borderstep und Umweltbundesamt empfiehlt daher, technologische Innovationen in diesen Bereichen zu fördern.

Corona zeigt Entlastungsmöglichkeiten der Umwelt durch Digitalisierung

Der steigende Energiebedarf der Rechenzentren ist aus Umweltsicht nicht zwingend als negativ zu bewerten, betont Borderstep Senior Researcher Dr. Ralph Hintemann, Projektleiter der Studie. „Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wir mittels Digitalisierung eine deutliche Entlastung der Umwelt erreichen können, indem im Homeoffice arbeiten und mehr elektronisch kommunizieren statt mit dem Auto oder Flugzeug große Mengen an CO2 zu produzieren.“

Borderstep errechnete das konkrete CO2-Entlastungspotenzial anhand eines Fallbeispiels. Dabei treffen sich vier Personen für vier Stunden virtuell oder aber persönlich in Stuttgart. Zwei Personen wohnen dabei in Stuttgart, zwei in Berlin. Den Annahmen liegen Zahlen aus dem Jahr 2018 zugrunde. Danach fallen für vier Stunden Videokonferenz pro Person 0,271 kg CO2 an, wenn für die virtuelle Begegnung ein PC (inklusive Monitor) genutzt wird. Bei Nutzung eines Laptops sind es sogar nur 0,184 kg.

Geringste CO2 Belastung bei Videokonferenz am Laptop

Für die physische Präsenz in Stuttgart fallen je nach gewähltem Transportmittel unterschiedliche Belastungen des Klimas an. Die Anreise mit dem Flugzeug hat die schlechteste CO2 Bilanz. Für die Anreise von zwei Personen aus Berlin nach Stuttgart fallen in diesem Beispiel 471 kg CO2 Emissionen an. Die Anreise mit dem PKW verursacht 379 kg CO2 Emissionen. Schonender für die Klimabilanz ist die Anreise mit der Bahn, hier kommen zwei Personen auf etwa 65 kg CO2. Die Videokonferenz am Laptop verursacht demnach für vier Personen nur rund 0,73 kg CO2 und ist daher für dieses Fallbeispiel mit sehr großem Abstand die klimafreundlichste Meetingform.

Einsparpotenzial durch Homeoffice im 1. Corona-Lockdown bis zu 760.000 Tonnen CO2

Borderstep betrachtete in einer weiteren Untersuchung, wie sich Homeoffice auf die Klimabilanz auswirkt. Ausgegangen wurde dabei von der Annahme, dass nur etwa 42 % der Erwerbstätigen in Deutschland aufgrund ihrer Tätigkeit überhaupt die Möglichkeit haben, im Home-Office zu arbeiten. Realistisch ist die Annahme, dass etwa 25 % dieser Personen während des Lockdowns (Mitte März bis Mitte Mai) im Homeoffice gearbeitet haben. Für diese Zeit liegt das CO2 Einsparpotenzial durch den Wegfall der Pendlerwege (je nach Anzahl der Arbeitstage im Home-Office) zwischen 150.000 bis zu 760.000 Tonnen.


Borderstep Institut
Projekt EU-EcoCloud

Borderstep erforscht als unabhängige und gemeinnützige Wissenschaftseinrichtung die Zukunft und untersucht, was kommt (Innovation) und was bleibt (Nachhaltigkeit). Im Mittelpunkt steht dabei die Erarbeitung von Problemlösungen und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Wirtschaften. more-imageMehr

Im Projekt EU-EcoCloud ermittelten das österreichische Umweltbundesamt und das deutsche Borderstep Institut den Energieverbrauch sowie Energieeffizienzpotentiale von Cloud Computing Dienstleistungen in der EU mit dem Ziel, Empfehlungen für energieeffiziente und umweltfreundliche Cloud Computing Dienste in Europa zu entwickeln.  Die Studie steht jetzt zum kostenfreien Download bereit. more-imageMehr


Kontakt

Maya Kristin Schönfelder
Pressesprecherin
Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH
Clayallee 323
14169 Berlin
Tel.: +49(0)30 306 45 1008E-Mail: schoenfelder@borderstep.de
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